Aktuell entwickelte Fahrzeuge basieren auf einer hochgradig vernetzten Systemarchitektur, deren Softwarefunktionen ständig angepasst und erweitert werden. Die Entwicklung vollzieht sich in der Regel verteilt über verschiedene Organisationen, Disziplinen und Domänen. Um ein gemeinsames Verständnis zu erzeugen, erstellen die Beteiligten dabei üblicherweise hunderte Dokumente auf verschiedenen Abstraktionsebenen. Ausgehend von Dokumenten über die Ziele von Endkunden, OEMs, Zulieferern etc. werden Dokumente verfasst, die zur Beschreibung von Funktionen dienen. Darauf bauen wiederum Dokumente mit einer detaillierten Spezifikation der Komponenten des Systems auf. Diese werden häufig untereinander verknüpft, was zu einem komplexen Dokumentengeflecht führt, das über den Lebenszyklus einer Entwicklung schwerlich konsistent zu halten ist.
Eine Lösung für dieses Problem ist das modellbasierte Systems Engineering (MBSE). In der Arbeitsgruppe Software Systems Engineering wurde ein Konzept zur Einführung von MBSE erarbeitet und am Beispiel einer konkreten Anwendung bei SCHAEFFLER evaluiert. In dem Artikel werden die Einführungsstrategie und das Schulungskonzept vorgestellt, mit denen sich die Hürden bei der Einführung von MBSE überwinden lassen. Die Autoren berichten über die Erfahrungen und wie sich die Einführung der modellbasierten Software- und Systementwicklung bei SCHAFFLER nach Abschluss des Pilotprojekts weiterentwickelt hat.
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Einführungsstrategie für ein durchgängiges modellbasiertes Systems Engineering
Thorsten Weyer, Marcel Goger, Walter Koch, Birgit Kremer
ATZ - Automobiltechnische Zeitschriftvolume 123, pages 82–87 (2021)