In unserer hoch entwickelten Gesellschaft sind Infrastrukturen von elementarer Bedeutung. Ausfälle in der Energie-, Wasser- oder Lebensmittelversorgung, Beeinträchtigungen des Internets, Störungen im Gesundheitswesen oder ein Zusammenbruch des Finanzsektors würden erhebliche Folgen für die Bevölkerung haben. Sie sind daher ein attraktives Ziel böswilliger Akteure. Zudem werden durch die fortschreitende Digitalisierung neue Wege eröffnet, kritische Infrastrukturen z.B. über das Internet zu attackieren.

Mit dem Ziel, die Cyber-Resilienz kritischer Infrastrukturen zu stärken, erforschen die europäischen Partner im Projekt DYNABIC softwaretechnologische Lösungen, die in erster Linie die Handlungsfähigkeit der Betreiber verbessern sollen. Im Fall eines drohenden Cyberangriffs sollen diese Lösungen helfen, schnell, proaktiv und zielgerichtet zu reagieren, um einen Schaden abzuwenden oder zu begrenzen.

Aktuelle Verfahren der Künstlichen Intelligenz sollen hierbei unterstützen: Anhand von Deep Reinforcement Learning und Explainable AI sollen Auffälligkeiten im Betrieb der Systeme früh aufgedeckt und den Betreibern Software-Anpassungen vorgeschlagen werden, mit denen sie ihre Systeme schützen können. Die computer-generierten Erklärungen werden verständlich machen, welche Auswirkungen die verschiedenen Anpassungsmöglichkeiten haben. Das soll den Betreibern die Entscheidungsfindung für bestimmte Adaptionen erleichtern.

Im gesamten Lebenszyklus der Softwaresysteme kritischer Infrastrukturen soll die Phase der Adaption effektiv mit der Entwicklung und dem Betrieb verzahnt werden. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass sich die Betreiber kontinuierlich auf neue Bedrohungen einstellen können. Die Anwendbarkeit der DYNABIC-Lösungen wird in Use Cases aus den Bereichen Gesundheitswesen, Stromnetz, 5G-Telekommunikationsetz und Verkehrsleitsystem untersucht und validiert.